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Reisetipp: Thugga (Dougga), Tunesien

Thugga (Dougga) befindet sich etwa 100 Kilometer südwestlich von Tunis und war vormals eine Römerstadt der Provinz Africa Proconsularis. Seit 1997 gehört Thugga zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Zur Geschichte der Stadt

Im 4. Jahrhundert wurde Thugga im Herrschaftsbereich der Karthager gegründet, nach dem Untergang von Karthago eroberte der Numiderkönig Massinissa die Stadt. Ab dem 2. Jahrhundert übernahmen schließlich die Römer die Verwaltung. Die Schwächung des Römischen Reiches bedeutete auch das Aus für die Stadt, allerdings wurde Thugga nie vollkommen verlassen. So wurde das Forum von den Byzantinern zu einer Festung ausgebaut, nachfolgende Generationen nutzten die Ruinen dann als Steinbruch. Andalusische Flüchtlinge belebten die Landwirtschaft neu und sorgten auf diese Weise mit Olivenpflanzungen für das heute so unverwechselbare Bild der Stadt. Noch bis 1950 waren die Ruinen bewohnt, im Zuge von archäologischen Ausgrabungen siedelte man die Einwohner aber nach Oued Khalled um.

Ruinen von Thugga
Foto: Dennis Jarvis (modified by Themenschwerpunkte) - CC BY-SA 2.0

Imposante historische Baudenkmäler

In Thugga finden die Besucher zahlreiche beeindruckende Bauwerke, wie beispielsweise das Forum der Stadt, das einst von roten Marmorsäulen umgeben war. 190 n. Chr. legte man als Erweiterung den Platz der Windrose an, der den Namen von seinem Pflaster hat, in das der Name der zwölf Winde eingraviert war. Zwei Jahre später stiftete ein reicher Bürger der Stadt das römische Theater, das Platz für rund 3500 Zuseher bot. Nach einer aufwändigen Renovierung findet heute im Theater das alljährliche Dougga-Festival statt.

Etwas unterhalb des Forums liegt das Dar el-Achab, das wahrscheinlich früher ein Tempel war. Sehr gut erhalten sind auch die Lyciniusthermen, die man auch Winterthermen nennt und deren Räume reich verziert waren. Hier kann man unterschiedlichste kalte und heiße Bäder sowie das damalige Heizungssystem besichtigen. An der Zufahrtsstraße zum Bad befindet sich das Haus der Mundschenke. Seinen Namen hat es von einem Mosaik, das hier gefunden wurde und nun im Musée du Bardo in Tunis zu bewundern ist.

Mausoleum Thugga
Foto: Dennis Jarvis (modified by Themenschwerpunkte) - CC BY-SA 2.0

Sehr beeindruckend auch das Lybisch-Punische Mausoleum, das im 2. Jahrhundert v. Chr. für den Fürsten Ataban erbaut wurde. Das 21 Meter hohe Gebäude ist mit orientalischen und hellenistischen Elementen verziert, die lybisch-punische Inschrift kann darüber hinaus im Britischen Museum in London bewundert werden. Interessant ist auch der Triumphbogen des Severus Alexander, der der letzte Kaiser der Severer-Dynastie war, Zeit seines Lebens aber unter dem Einfluss seiner Mutter stand. Eines der beeindruckendsten Bauwerke Tunesiens ist das Kapitol, das 166 n. Chr. erbaut wurde und dessen vordere Säule noch die Überreste des Tempelgiebels mit einer Statue von Antonius Pius tragen.

Sehenswertes in der Umgebung

Etwas außerhalb von Thugga befindet sich der Tempel der Juno Caelestis, der von einer Reihe von Säulen umgeben ist, die zum Teil noch sehr gut erhalten sind. Die Ruinenstätte Agbia befand sich in der Antike direkt an der Via Numidica, eine Straße, die von Karthago nach Theveste führte. Heute kann man hier die Ruinen einer byzantinischen Festung sowie der römischen Stadtanlage bestaunen.

Juno Caelestis, Thugga (Dougga)
Foto: Dennis Jarvis (modified by Themenschwerpunkte) - CC BY-SA 2.0

Kulissenzauber: Dougga-Festival

Sehr lebendig wird es dann im Juli und August, wenn im Rahmen des Dougga-Festivals im Theater antike Tragödien zur Aufführung kommen. Außerdem ist Thugga bei nicht zu heißem Wetter auch bestens für ein Picknick geeignet, bei dem man den traumhaften Ausblick über das Medjerda-Flusstal genießen kann.



Genießen Sie Ihre Reise nach Tunesien!

von Manuela Molk

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