Abenteuer und Entspannung im
Nationalpark Sächsische Schweiz
Foto: Iven Eissner - GFDL
Wo ist Deutschland eigentlich zu Ende? Da, wo Lachs und Luchs sich Gute Nacht sagen, die Elbe von Sandsteinen umzingelt ist und Wellness groß geschrieben wird: Im Nationalpark Sächsische Schweiz.
"Einem Eiland gleichet der Felsen bald, die Wolken nehmen des Meeres Gestalt."
Hans Christian Andersen war es, dem diese Worte über die Sächsische Schweiz entronnen. Bei so viel Poesie ist anzunehmen, dass er in den Nationalpark eintauchte, in die bizarren Felsentürme und wilden Schluchten. In das riesige Tal, das die Elbe sich durch den Sandstein grub. Er schrieb von einer geheimnisvollen Melancholie, die über der Sächsischen Schweiz liegt. Alle wird er sie gesehen und vielleicht manche davon erwandert haben: die Steinformationen des Mittelgebirges wie den Großen Zschirnstein, den höchsten von ihnen. Vielleicht hat er auch gesehen, wie abends die letzten roten Sonnenstrahlen den Lilienstein zum Leuchten bringen. Einsam, aber mächtig erhebt der sich aus der Landschaft und schmiegt sich in die Arme einer Elbschleife. Hans Christian Andersen wird ihn gehört haben, den Klang der Sächsischen Schweiz, der nichts ist als Ruhe und Stille. Die Landschaft alleine ist eigentlich schon völlig ausreichend für Wohlbefinden und Wellness. Doch es gibt noch mehr…
Foto: Norbert Kaiser - CC BY-SA 2.0 Hier, flussaufwärts von Dresden, ist man am äußersten Rand Deutschlands, aber im Herzen Sachsens. Fast schon in Tschechien – und mitten in Europa. In Pirna, Sebnitz, Bad Schandau wohnen Gäste hier, oder in Lohmen, in Hohnstein und im Kurort Rathen. Klingt nach Provinz. Ist es auch. Aber wo entspannt man besser als in der Idylle? Außerdem ist Dresden nah – in etwa 20 Minuten ist man dort. Wer das Elbsandsteingebirge kennt, aber von der Sächsischen Schweiz noch nie etwas gehört hat, der täuscht sich. Denn die Sächsische Schweiz ist ein Teil von ihm. Die Böhmische Schweiz auf der tschechischen Seite macht das Elbsandsteingebirge dann komplett und zu einem europäischen Mittelgebirge. Und den Nationalpark eigentlich zu einem „Internationalpark“. In Bad Schandau können Gäste sich darüber ausführlicher informieren. Wer gerne wissen möchte, wo er eigentlich ist, bevor er anfängt sich zu entspannen: Im NationalparkZentrum Sächsische Schweiz kann man das Gebiet erleben, erfühlen, entdecken. Es informiert über den 1990 gegründeten Nationalpark mit Multimedia und „herkömmlichen“ Materialien – Stein zum Erfühlen, ein Ameisenzoo zum Staunen, Tafeln zum Lesen.
"Nichts versüßt unser Dasein mehr als eine gewisse Seelenruhe, welche die Sorgen und trüben Vorstellungen, die den Geist beunruhigen, verscheucht." – Friedrich II.
Foto: WP-User: Corradox - GFDL Dem Einblick in das Innere der Sächsischen Schweiz folgt ein Überblick von oben: Die Aussicht von der Festung Königstein zwischen Bad Schandau und Pirna ist Atem beraubend. Den Blick zu Elbe, kann der Gast sich den Kopf vom Wind frei pusten, alle Gedanken und Sorgen hinter sich lassen. Und ist dann optimal vorbereitet auf Wellness Stufe zwei – die professionelle Erholung.
Zum Beispiel im Geibeltbad in Pirna. Was von außen aussieht wie eines der vielen Familien- und Freizeitbäder, die aktuell aus dem Boden sprießen (wenn auch ein sehr schönes und mit einem Architekturpreis prämiertes), hat in seinem Inneren ein Kleinod zu bieten: ein Hamam-Bad mit einem echten türkischen Hamam-Meister. Beim Hamam geht es um Körperreinigung und um Massage. Wer seinen Körper erst im heißen Dampf einweichen lässt und sich dann zum Hamam-Meister begibt, der ist hinterher, wenn er auf der Liege ruht, garantiert alles los, was er nicht an und unter der Haut haben will. Ähnliche Effekte kann man auch im Dr.-Petzold-Bad in Sebnitz erzielen: Es bezeichnet sich als „Das Kräutervitalbad in der Sächsischen Schweiz“ und ist ebenfalls keines der typischen Spaßbäder mit Sauna-Anbau. Becken gibt es hier nicht wirklich viele. Wer hierher kommt, will in Heu, Algen oder Nachtkerzenöl baden. Oder im Coselbad: 280 Liter Kräutersud in einer güldenen Metallwanne. Danach: ein Entspannungs-Schläfchen auf dem Wasserbett.
"Faulheit strengt an, als stemme man Gewichte." – Erich Kästner
© ARochau - Fotolia Genug der müßigen Entspannung? Dann auf zum Nordic Walking. Diplom-Sportlehrer Siegfried Biener vom Sportverein Grenzwinkel Sebnitz e.V. zeigt in Kursen gerne, wie’s wirklich geht. Nordic Walking ist nämlich mehr als schnelles Spazierengehen mit Stöcken, hinter der Trendsportart steckt Technik. Es ist wie so oft mit dem Sport: Nur wer es richtig macht, macht es effektiv. Schön ist es ohnehin, durch wilde und romantische Täler zu walken.
Jetzt fehlt nur noch eines: sich ein bisschen verwöhnen lassen. Sich etwas gönnen und was für sich tun. Sich auf eine Massage-Liege legen, unter Hot Stones, in ein BEMER-Gerät (zur Bio-Elektro-Magnetischen-Energie-Regulation) oder auf den Stuhl einer Kosmetikerin. Für das alles gibt es in der Sächsischen Schweiz unzählige Möglichkeiten. Sei es in der Beauty Farm „Villa Carolahöhe“ in Bad Schandau, im Wellness-Bereich des Parkhotels Bad Schandau oder in dem des Berghotels Bastei – überall fühlt man sich umsorgt und geborgen. Hier können Gäste sich hängen lassen und: entspannen.
Zum Abschied winkt der zufriedene Wellness-Urlauber der Sächsischen Schweiz noch einmal hinterher, und zwar von der Basteibrücke aus, einer Sandsteinbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Sie verbindet die die Reste einer mittelalterlichen Felsenburg und das eben erwähnte Berghotel miteinander. Hier oben wird man sich noch einmal der Ruhe und Idylle bewusst, die der Nationalpark Sächsische Schweiz mit seinen faszinierenden Sandsteinen und der majestätischen Elbe ausstrahlt. Ob der deutsche Schriftsteller Jean Paul wohl auch schon einmal in der Sächsischen Schweiz war? Könnte man meinen, sagte er doch Folgendes:
„Unsere größten Erlebnisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.“
Ein Artikel von Susanne Schödl