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Reisebericht einer Island Rundreise (8 Tage)

Island - Foto: Andreas Tille - GNU-FDL - commons.wikimedia.org
Foto: Andreas Tille - GNU-FDL
Fernab vom Rest Europas liegt Island friedlich im Nordatlantik. Der warme Golfstrom macht das isländische Klima milder als in anderen Ländern desselben Breitengrades. Gerade im Sommer, der in etwa von Mitte Juni bis Mitte September reicht, kann das Thermometer in manchen Regionen sogar die 20°C Marke erreichen. Aufgrund der finanziellen Krise hat sich Island in den letzten Jahren stärker in Richtung Europa geöffnet. Die Preise sind für Urlauber leistbarer (obwohl im Vergleich noch immer teuer) und auch das Bewußtsein für den Tourismus erwacht langsam in der isländischen Gesellschaft.

Vorallem in den Sommermonaten findet der abenteuerlustige Urlauber alles, was sein Herz begehrt. Reitausflüge, Wanderungen, Kajak- und Raftingtouren, Walbeobachtungen, Gletscherbesichtigungen mit dem Schneemobil - das sind nur ein paar Beispiele der Möglichkeiten. Für einen Besuch Islands kann man sich gar nicht genug Zeit nehmen, leider ist gerade diese oft knapp. Island in 8 Tagen beschreibt eine Rundreise durch das Land mit viel Spontanität und Individualität, die Lust auf eine eigene Erkundung dieser einzigartigen Insel machen soll.

Erster Tag - Ankunft und erste Schritte

Keflavik - Foto: WP-User: Reykholt - GNU-FDL - commons.wikimedia.org
Foto: WP-User: Reykholt - GNU-FDL
Fliegende Besucher aus dem Ausland bekommen alle denselben ersten Anblick von Island - den Flughafen von Keflavík. Er ist der einzige Flughafen in Island, auf dem internationale Maschinen landen. Nach einem etwa dreistündigen Flug und zweistündiger Zeitverschiebung (Island liegt auf der GMT und hat keine Sommerzeitumstellung) landen wir in der Früh und die Sonne scheint. Vom Flughafen geht es direkt zum Mietautoverleih, denn ohne eigenes Auto ist ein individuelles Vorwärtskommen in Island unmöglich.

Spontan fällt die Entscheidung Richtung Norden zu fahren. Über die gut befahrbaren Nebenstraßen geht es in Richtung Reykjavík und gleich daran vorbei, auf der Ringstraße weiter in Richtung der Halbinsel Snæfellsnes. Während der Fahrt genießen wir die ersten Eindrücke des Landes - vielfältige Landschaften und eine angenehme Abgeschiedenheit. Saftig grüne Wiesen und majestätische Berge wechseln sich mit faszinierenden Vulkanlandschaften ab.

Stykkishólmur - Foto: Natale Carioni from Saronno, Italy (modified by Themenschwerpunkte) - CC BY 2.0 - commons.wikimedia.org
Foto: Natale Carioni from Saronno, Italy - CC BY 2.0
Die Halbinsel selbst besticht mit ihrer einzigartigen Küstenlandschaft. Steil fallen die Felsen ab und bieten zahlreichen Vögeln einen idealen Nistplatz. Nach vielen neuen Eindrücken und einer langen Fahrt wird das kleine Dörfchen Stykkishólmur (mit über 1100 Einwohnern zählt es in Island jedoch zu den größten Ansiedelungen) als Endstation des Tages auserkoren. Der Campingplatz inmitten des Dorfes bietet grüne Wiesen und heiße Duschen. Nach einem schönen Essen in einem atmosphärischen Restaurant ist der erste Tag vorüber.

Zweiter Tag - Weiter in den Norden

Hindisvík on Vatnsnes - Foto: WP-User: Jutta234 - CC BY-SA 2.5 - commons.wikimedia.org
Foto: WP-User: Jutta234 - CC BY-SA 2.5
Nach einem guten Frühstück aus der Dorfbäckerei geht es weiter in Richtung Nordosten. Erwünschtes Endziel für heute ist Akureyri, wir machen jedoch einen Umweg über die Halbinsel Vatnsnes. Dort kann man nämlich, entlang der Panorama-Küstenstraße, Robbenkolonien in ihrer natürlicher Umgebung beobachten. Tatsächlich erblicken wir vom Festland aus in der Ferne einige der scheuen Tiere. Entlang des Weges begegnen uns noch andere Vierbeiner, die in ganz Island zu Hause sind - die felligen Schafe und die zutraulichen Islandponys.

In Akureyri angekommen beziehen wir den nächsten Campingplatz und erkunden die Stadt. Obwohl zweitgrößte Stadt Islands, verfügt Akureyri über gerade mal knappe 17.000 Einwohner. Dementsprechend friedlich und überschaubar wirkt die Stadt auf uns. Der Ortskern ist zu Fuß schnell erkundet, auch der Hafen liegt in unmittelbarer Nähe. Zahlreiche Museen und Galerien weisen Akureyri als kulturellen Ort aus. In Erinnerung bleibt vor allem diemoderne Kirche mit ihrer eindrucksvollen Lage auf einem Hügel. Das Wetter erweist sich auch hier im Norden als sehr freundlich - solange die Sonne scheint ist es angenehm warm. Allerdings ist dieser Umstand eine reine Glückssache, es kann hier auch stürmen und regnen. Deshalb genießen wir den schönen Sonnenuntergang und verbringen eine weitere Nacht auf isländischem Boden.

Dritter Tag - Wale, Schwefel und ein wunderschöner Sonnenuntergang

Husavík - Foto: WP-User: Chmee2/Valtameri - GNU-FDL - commons.wikimedia.org
Foto: WP-User: Chmee2/Valtameri - GNU-FDL
Wir lassen Akureyri hinter uns und fahren weiter in den Norden. Ziel ist das kleine Fischerdörfchen Husavík, welches auch als Walhauptstadt Islands bekannt ist. Hier soll man die besten Chancen haben, seltene Exemplare in freier Natur zu erblicken. Direkt am Hafen liegen die Büros zweier Anbieter, die Auswahl erfolgt nach dem Zufallsprinzip. Nach kurzer Wartezeit geht das Abenteuer los. Der Kapitän in blauem Pullover besteigt das Boot, ein Guide erklärt mit Hilfe eines Mikrofons die wichtigsten Dinge. Das Boot ist nicht viel größer als eine Nußschale, was die sanften Bewegungen des Meeres für den Magen zum Vergnügen macht.

Drei Stunden später haben wir leider keinen einzigen Wal gesehen (kommt leider vor, wenn auch eher selten). Dafür eine Robbe und viele, viele Vögel. Etwas ausgekühlt, freuen wir uns auf die Heizung im Auto und die Weiterfahrt. Da es schon Nachmittag ist und der Hunger sich meldet, bleibt die Route heute kurz und wir entscheiden nach Mývatn zu fahren. Auf dem Weg dorthin halten wir an einem faszinierenden Geothermalfeld. Es raucht und blubbert überall um uns herum. Kurz darauf erreichen wir Reykjahlid bei Mývatn und schlagen unser Zelt auf dem idyllisch gelegenen Campingplatz auf. Nach einem guten Essen im Dorfpub genießen wir den wunderschönen Sonnenuntergang über dem See.

Vierter Tag - Unmengen von Wasser

Mývatn - Foto: Andreas Tille - GNU-FDL - commons.wikimedia.org
Foto: Andreas Tille - GNU-FDL
Der vierte Tag bringt uns Unmengen von Wasser. Tosend, in Wellen und gefroren. Die Reise geht vom schönen See Mývatn weiter auf der Ringstraße. Am Weg zur Ostküste halten wir bei einem wunderschönen Wasserfall - dem Dettifoss. Unglaubliche Wassermengen brausen steil in die Tiefe, das Szenario wirkt fast unwirklich schön. Um Kilometer zu machen und Zeit zu gewinnen planen wir eine größere Tagesetappe bis ins südliche Vík. An der Ostküste halten wir trotzdem kurz, um das Panorama zu genießen. Im Südosten zeigen sich die ersten Gletschereinblicke. Highlight des Tages ist der bekannte Gletschersee Jökusarlon, der inmitten der Karge für ein unvergleichliches Bild sorgt. Gefrorenes Eis treibt auf kristallblauem Wasser daher, im Hintergrund thront der mächtige Gletscher.

Fünfter Tag - Schwarzer Strand und goldener Kreis

Wasserfall Gulfoss - Foto: WP-User: Chris 73 - CC BY-SA 2.5 - commons.wikimedia.org
Foto: WP-User: Chris 73 - CC BY-SA 2.5
Nach einer Nacht am Campingplatz von Vík besuchen wir den schwarzen Strand des Städtchens. In der Ferne ragen Felsen aus dem Wasser empor, das Tosen der Wellen bildet eine besondere Geräuschkulisse. Nach einigen entspannten Minuten geht es weiter mit dem Auto in Richtung Goldener Ring. Dieser Begriff umfasst drei der Top-Sehenswürdigkeiten Islands: den Geysir, den Wasserfall Gulfoss und den Nationalpark Thingvellir. Alle drei sind mehr als einen Ausflug wert. Obwohl sich hier die Anzahl der Touristen deutlich erhöht, fasziniert jeder einzelne Ort.

Der Geysir blubbert still vor sich hin, bis er circa alle zehn Minuten plötzlich aus dem Loch schießt. Wer sich einen ungünstigen Platz rundherum ausgesucht hat, bekommt eine unfreiwillige Dusche. Nur Minuten vom Geysir entfernt liegt der Gulfoss. Ein kleiner Fussmarsch führt direkt an den Wasserfall heran. Die Landschaft und das Wasser vereinen sich zu einer spektakulären Kulisse. Eine Autofahrt weiter erreicht man den Nationalpark Thingvellir. Wunderschöne Ausblicke ergeben sich von überall. Für die Durchwanderung sollte man sich etwas Zeit nehmen, die Natur wird es einem lohnen.

Sechster Tag - Ankunft in der Hauptstadt

Reykjavík - Foto: Andreas Tille - GNU-FDL - commons.wikimedia.org
Foto: Andreas Tille - GNU-FDL
Vom Goldenen Kreis aus geht es weiter in Richtung Reykjavík, der Hauptstadt von Island. Damit haben wir in gut sechs Tagen den Island-Ring mit demMietauto bewältigt und dabei über 1400 Kilometer zurück gelegt. Reykjavík ist die nördlichste Hauptstadt der Welt und mit etwas über 100.000 Einwohnern für europäische Verhältnisse winzig. Trotzdem erscheint die Stadt nach Tagen abgeschiedener Einsamkeit wie eine moderne Großstadt. Der Hafen verläuft am nördlichen Rand der Stadt und bietet schöne Ausblicke.

Ein Wikingerboot am Ufer erinnert an die Geschichte des Landes. Moderne Gebäude und stille Oasen machen den widersprüchlichen Reiz von Reykjavík aus. Der sechste Tag unserer Islandreise geht mit einem gemütlichen Spaziergang durch die Stadt schnell vorüber.

Siebenter Tag - Entspannung pur

Ein Fixpunkt  jeder Islandreise sollte die Blaue Lagune südlich von Keflavík sein. Von der Hauptstadt aus starten mehrere Busse täglich dorthin, Tickets für Bus und Bad können auch über jedes größere Hotel gebucht werden. Die Blaue Lagune zählt zu den besten Spas auf der ganzen Welt. Bei einer wollig-warmen Wassertemperatur von etwa 38° Celcius kann man unter freiem Himmel herrlich entspannen.Das Wasser wird von einer natürlichen Geothermalquelle gespeist und verfügt über ein Ökosystem, das Chlor überflüssig macht. Vor dem Betreten des Wassers ist deshalb ausführliches Duschen ohne Badebekleidung nötig. Zum Angebot der Blauen Lagune zählen außerdem ein Restaurant, ein Wellness-Bereich und eine Saunalandschaft. Die Salze im Wasser wirken reinigend auf die Haut und hinterlassen nach dem Baden ein angenehmes Gefühl.

Achter Tag - Der Abschied naht

Bar in Perlan - Foto: WP-User: Hotelgreg11 - GNU-FDL - commons.wikimedia.org
Foto: WP-User: Hotelgreg11 - GNU-FDL
Und schon ist der letzte Tag unserer Island-Rundreise angebrochen. Der Flieger startet abends, also bleibt noch fast der ganze Tag für weitere Sehenswürdigkeiten. Zu Fuß erklimmen wir die steile Straße in Richtung Hallgrímskirkja. Die Kirche in weißem Beton ist das bekannteste Wahrzeichen von Reykjavík und liegt spektakulär auf einem Hügel über der Stadt. Weiter geht es in Richtung Perlan, ein Gebäude mit Glaskuppel und riesigen, runden Warmwasserspeichern. Ebenfalls über der Stadt gelegen, ist Perlan ein guter Ort, um die Stadt zu überblicken. Im Gebäude befindet sich außerdem das Saga-Museum, ein liebevoll gestaltetes Wachsfigurenkabinett, das von der Geschichte Islands erzählt.Den Nachmittag, und somit auch unsere Reise, lassen wir gemütlich am See in der Stadt ausklingen, wobei uns die Sonnenstrahlen angenehm wärmen. Perfektes Wetter, ein perfekter Abschluss und eine perfekte Reise.

Island ist im Moment billlig wie nie. Nutzen sie diese Chance, um dieses einzigartige Land zu erkunden und begeben sie sich auf ihre eigene Entdeckungsreise!

Autorin: Claudia Wrmunig

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