Viagra und seine Wirkungsweise
© Tortenboxer - Fotolia.com Viagra ist zur Behandlung von Impotenz das bekannteste Arzneimittel. Impotenz kann körperliche aber auch psychische Ursachen haben. In der Altersgruppe der unter 35-jährigen liegt in den allermeisten Fällen eine psychische Impotenz vor. Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion) denen eine körperliche Ursache zu Grunde liegt, werden in vielen Fällen von Arteriosklerose oder Bluthochdruck hervorgerufen. Impotenz ist ein Vorbote solcher Erkrankungen, die natürlich behandelt werden müssen.
Für eine Erektion ist der schnelle Blutstrom in die die Schwellkörper des Penis notwendig. Die umliegende Muskulatur erschlafft in diesem Zustand und ermöglicht den Arterien sich zu erweitern. Die sexuelle Stimulation setzt einen Botenstoff frei, der wiederum einen zweiten aktiviert. Dieser zweite Botenstoff lässt die Muskulatur erschlaffen und ermöglicht so den schnellen Bluteinstrom in den Penis und löst die Erektion aus.
Das cGMP-abbauende Enzym Phosphodiesterase V sorgt für die Beendigung der Erektion. Der PDE-5-Hemmer Sildenafil im Viagra blockiert dieses Enzym, die Muskelentspannung verstärkt sich und die Erektion wird zunehmend verbessert. Viagra wirkt also nur im erregten Zustand. Es wirkt nicht Lust steigernd und kann keine Erektion erzwingen. Eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr nehmen Männer eine Tablette. Ihre Wirkung kann bis zu sechs Stunden anhalten und ist abhängig von der Mahlzeit „vorher“. Zu fettes Essen kann die Aufnahme des Wirkstoffes erschweren. Ein Blick in Internet-Erfahrungsberichte zu den drei im Anschluss beschriebenen Wirkstoffen lässt uns zu dem Schluss kommen, dass moderater Alkoholkonsum die gewünschte Wirkung nicht sonderlich beeinträchtigt.
PDE-5-Hemmer
- Sildenafil (Viagra®, und seit Mitte 2013 eine Reihe von Generika in Europa)
Wirkungsdauer: 4-6 Stunden
Kontraindikationen: Die gleichzeitige Einnahme mit nitrithaltigen Medikamenten (z.B. Nitrolingual-Spray) oder Stickstoffmonoxid-Donatoren (z.B. Amylnitrit, Szene-Drogen „Poppers“) kann einen lebensbedrohlichen Abfall des Blutdrucks bewirken.
Mögliche Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Rötung des Gesichts, Magenbeschwerden, Nasenkatarrh, Schnupfen, Herabsetzung der Reaktionszeit, Schwindelgefühle, Verdauungsstörungen, verstopfte Nase, Rücken- und Muskelschmerzen, Dauererektion und andere (siehe Packungsbeilage) - Vardenafil (Levitra®)
Wirkungsdauer: bis zu 12 Stunden
Kontraindikationen: Die gleichzeitige Einnahme mit nitrithaltigen Medikamenten (z.B. Nitrolingual-Spray) kann einen lebensbedrohlichen Abfall des Blutdrucks bewirken. Die gleichzeitige Einnahme starker CYP-3A4-Inhibitoren (z.B. HIV-Protease-Inhibitoren oder oralen Konazolen) sowie Alphablockern (Ausnahme Tamsulosin) ist zu vermeiden.
Mögliche Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Rötung des Gesichts, Verdauungsstörung und Schnupfen sowie Schwindel und andere (siehe Packungsbeilage) - Tadalafil (Cialis®)
Wirkungsdauer: bis zu 36 Stunden
Kontraindikationen: Die gleichzeitige Einnahme mit nitrithaltigen Medikamenten (z.B. Nitrolingual-Spray) oder Stickstoffmonoxid-Donatoren (z.B. Amylnitrit, Szene-Drogen „Poppers“) kann einen lebensbedrohlichen Abfall des Blutdrucks bewirken.
Mögliche Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Verdauungsstörung, Rückenschmerzen, trockener Rachen, Müdigkeit oder auch Herzrasen und andere (siehe Packungsbeilage)
Empfehlung
Also Jungs, bevor ihr zu relativ kostspieligen Potenzmittelchen greift, schaut vorher, dass ihr einen gesunden Lebensstil an den Tag legt (ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, weniger Stress), macht einen Termin beim Sexualtherapeuten und besucht euren Hausarzt, der euch durchchecken soll. Erst wenn all das nichts gegen die Erektionsstörung hilft, dann sprecht mit einem seriösen Arzt über die Einnahme von PDE-5-Hemmern. Besorgt euch die verschreibungspflichtigen Medikamente ausschließlich mit Rezept in der Apotheke, Finger weg von Onlineangeboten.
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